Niemand hat die Absicht die Mauer zu vergessen - aber demokratischen Sozialismus wollen wir trotzdem

Zu der Äußerung von Marie-Luise Fasse (CDU) „neue sozialistische Experimente brauchen wir nicht“, der Kreisgeschäftsführer der LINKEN Sascha H. Wagner: „Die Geschichtsvergessenheit der CDU sitzt vermutlich tiefer als man denkt.

Zu der Äußerung von Marie-Luise Fasse (CDU) „neue sozialistische Experimente brauchen wir nicht“, der Kreisgeschäftsführer der LINKEN Sascha H. Wagner: „Die Geschichtsvergessenheit der CDU sitzt vermutlich tiefer als man denkt. Die CDU gehörte in der DDR den Blockparteien (im Volksmund Blockflöten genannt) an und  zeigte damit eine gewisse Bereitschaft, sich dem Regime anzupassen. Ihre Funktionäre stellten Volkskammerangehörige und Ministerpräsidenten. Die CDU-Ministerpräsidenten Tillich und Althaus erinnerten sich sehr spät und nur nach Aufforderung anderer an ihren Anteil im DDR-Unrechtsstaat. Die Kanzlerin Angela Merkel war während ihrer Zeit an der Akademie der Wissenschaften in der Kreisleitung der FDJ  als Sekretärin für Agitation und Propaganda tätig. Während man die Mitglieder der damaligen PDS, noch als Wendehälse bezeichnete, tauchten die plötzlich gewendeten Blockflöten geräuschlos ab. Wie sieht es hier mit einer vernünftigen Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte der CDU aus? Wenn Frau Fasse der Meinung ist man wolle keine sozialistischen Experimente, so können wir ihr nur beipflichten. Wir wollen ebenfalls keine Experimente, sondern eine solidarische Gesellschaft, die unabhängig von Herkunft und Einkommen den Menschen die sozio-kulturelle Teilhabe und demokratische Beteiligungsprozesse ermöglicht. Das von Frau Fasse so hochgelobte kapitalistische System hat sich doch wohl längst überlebt und in den letzten Jahren von seiner hässlichsten Seite gezeigt und die Welt in eine Krise gestürzt wie man es sich nicht in seinen schlimmsten Träumen vorgestellt hätte. Ganze Staaten stehen vor der Pleite und gehen am alten Prinzip der Ausbeutung zu Grunde. DIE LINKE. fordert daher keine Experimente mit den Menschen durch den Kapitalismus!“, so Wagner.

„Die CDU und Frau Fasse wären gut beraten nicht mit Betroffenheitsfloskeln an die Öffentlichkeit zu gehen, sondern eine klare Stellung ihres Partei-Bundesvorstands zur eigenen Geschichte einzufordern. Die schrecklichen Ereignisse um die Berliner Mauer bedürfen eine allseitige, breite  Aufarbeitung in der Gesellschaft. Daran gedenkt auch und gerade DIE LINKE., einer CDU bedarf es bis zu ihrer eigenen Aufarbeitung dafür nicht“, so Wagner abschließend.