LINKE. LISTE gegen Ausweitung der Nachtabschaltung / Eishalle soll drei Monate in Betrieb gehen

Fraktion DIE LINKE. LISTE Moers

Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE.LISTE, Friedhelm Fischer, soll als beratendes Mitglied in den Verwaltungsrat der ENNI AöR einziehen. Ein entsprechender Ratsantrag dürfte nächsten Mittwoch im Rat beschlossen werden, da DIE LINKE.LISTE Anspruch auf diesen Sitz hat.

Ablehnend steht die Fraktion den von ENNI unterbreiteten Vorschlägen zur Ausweitung der Nachtabschaltung auf 0 Uhr und die Wochenenden gegenüber. Die Eishalle soll nach den Vorstellungen der LINKEN.LISTE für eine verkürzte Saison von drei Monaten betreiben werden.

„Wer sich zu Fuß oder mit dem Rad bewegt, bekäme es ab Mitternacht mit einer finsteren Stadt zu tun“, kritisiert Friedhelm Fischer. „Wir wollen, dass Leute aus Klimaschutzgründen auf das Auto verzichten und gleichzeitig soll die Stadt ab Mitternacht so dunkel sein, dass man sich nur im Auto sicher fühlt. Das ist absurd“, meint Fischer, der darauf verweist, dass auch nach Mitternacht noch Busse und Bahnen in Moers ankommen, zum Beispiel aus Duisburg. „Viele werden sich dann von Familienangehörigen abholen lassen, um nicht im Finstern zu sehen“, befürchtet Fischer. Dies gelte gerade für die Wochenenden.

„Kindheit und Jugend kann man nicht nachholen, der Corona-Lockdown war schon schlimm genug“, meint Friedhelm Fischer zu den Überlegungen, auf den Eishallen-Betrieb in diesem Jahr komplett zu verzichten. Für den Verein ‚Grafschafter Schlittschuhe Club Moers e.V.‘ seien die letzten Jahre schon mit Mitgliederverlusten verbunden gewesen, eine Null-Saison verschärfe die Situation erneut.

„Wir haben auch ein Problem damit, dass einerseits sehr wenige Menschen ihre privaten Swimming-Pools und Haussaunen einfach weiterbetreiben können, weil sie das Geld haben, eine Energiekrise zu ignorieren und andererseits sehr viele Menschen unter Einschränkungen bei öffentlichen Einrichtungen leiden müssen“, so Fischer. Im Winter seien eh weniger Freizeitangebote vorhanden, einen Ski-Urlaub könne sich zudem kaum jemand leisten. „Da fällt der Wegfall der Eishalle schon ins Gewicht, die angedachten Ersatzangebote in der Halle überzeugen nicht“, so Fischer.

„Nachtbeleuchtung und Sportangebote sind Aufgaben der Daseinsvorsorge, sie sind kein Luxus, den man einfach mal streichen kann“, betont Friedhelm Fischer. Die aktuelle Energiekrise sei auch Folge der falschen Politik von CDU, SPD und FDP auf Bundesebene in den letzten Jahrzehnten. „Der Ausbau regenerativer Energien hätte wesentlich schneller von statten gehen müssen.“

Notwendig sei nun vor allem ein Schutz von Privathaushalten, die die Energiekosten nicht mehr stemmen können. „Auch weite Teile der Mittelschicht sind ja mittlerweile armutsgefährdet“, so der sozialpolitische Sprecher der LINKEN.LISTE, Wolfgang Klinger. Deshalb müssten Energiesperren verhindert und die Übergewinne großer Energiekonzerne endlich abgeschöpft werden.