DIE LINKE sieht Chancen im Kampf gegen den Pflegenotstand und prangert mangelnde Finanzierung an
Am Freitag den 13. Oktober wurde in Dinslaken Lohberg ein neues Zentrum des Caritasverbandes eingeweiht. Ein Fokus des Standortes liegt auf der Ausbildung neuer Pflegekräfte. DIE LINKE im Kreisverband Wesel freut sich über die Einweihung des St. Barbara-Hauses. „Es ist wichtig für die Bindung der Fachkräfte an die Region und elementar im Kampf gegen den Pflegenotstand vor Ort, dass wir im Kreis mit diesem Standort nun eine weitere Ausbildungsstätte für Pflegekräfte haben, kommentiert der sachkundige Bürger und Medizinpädagoge Christian Rösen, die Einweihung. Weniger zufrieden blickt DIE LINKE im Kreis auf die regionalen Planungskonzepte des Krankenhausgestaltungsgesetzes (KHGG) des Landes NRW. Sie fürchten einen Kahlschlag im Gesundheitsbereich.
„Wer den Rotstift ansetzt und droht, dass andernfalls ein Viertel der Krankenhäuser nicht überleben wird, spielt mit der Gesundheit der Menschen vor Ort“ warnt Christian Rösen als Vertreter der Linken im Gesundheitsausschuss des Kreises die Planungen. Besonders prekär sei dieses Vorgehen in einem Kreisgebiet, welches den zweithöchsten Altersdurchschnitt in NRW besitze. Es würden Minuten über Leben und Tod entscheiden. Je weiter der Weg ins nächste Krankenhaus, desto geringer seien die Überlebenschancen. Bei Krankenhäusern darf nach Meinung von DIE LINKE nicht die Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt stehen. Nicht die Krankenhäuser in NRW seien an roten Zahlen und zunehmenden Insolvenzen schuld. Aus Sicht der Linken ist es die mangelhafte Finanzierung. „Nicht das Geld, sondern die Gesundheit der Menschen muss kreisweit im Mittelpunkt der regionalen Planungskonzepte stehen“, fordert daher Christian Rösen als Mitglied der kommunalen Gesundheitskonferenz. „Man kann nur hoffen, dass der Draht zwischen Landrat Brohl und seinem Parteikollegen Laumann im Gesundheitsministerium der Landeshauptstadt stimme,“ so Rösen weiter.
DIE LINKE sieht die Notwendigkeit eines Defizitausgleiches aus Steuermitteln, um finanziell angeschlagene Standorte zu unterstützen. Die alternativlose Querung des Rheins über eine Rheinbrücke stellt im Kreis eine besondere Herausforderung in der gesundheitlichen Versorgung dar. Bis eine echte Krankenhausreform die Finanzierung sicherstelle, sei dies in unserem Landkreis eine zentrale Handlung zur Sicherstellung der Gesundheitsversorgung. Hierdurch könne aus Sicht der Linken auch sichergestellt werden, dass es nicht zu kritischen Versorgungssituationen aufgrund von nur auf einer Rheinseite vorgehaltenen Leistungen komme.
DIE LINKE sieht die sichere Zukunft der Gesundheitsvorsorge im Kreis Wesel durch Gesundheitszentren in öffentlicher Trägerschaft. Diese sollen nach Auffassung der Linken das Rückgrat der wohnortnahen Versorgung sein und ambulante, stationäre und notfallmedizinische Leistungen aus einer Hand erbringen. Im Mittelpunkt einer zukünftigen Reform solle ein integriertes Gesundheitssystem stehen, das die bestmögliche Prävention und Versorgung, das Wohl der Patientinnen und Patienten sowie die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in den Mittelpunkt rückt.