Linke gegen Gutschein-Idee

DIE LINKE. Wesel

Die Corona-Krise und die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus beschlossen wurden, haben weite Teile der Wirtschaft hart getroffen – auch in Wesel. Obwohl die Kommunalpolitik wegen der Sommerferien eigentlich Pause macht, sind verschiedene Ideen im Umlauf, die dem Einzelhandel in Wesel helfen und den Konsum ankurbeln sollen.

DIE LINKE. hat sich mit den vorliegenden Vorschlägen beschäftigt. Subventionierte Gutscheine stießen dabei aus mehreren Gründen auf Ablehnung. „Wie die Grünen bezweifeln wir die Nachhaltigkeit einer solchen Maßnahme“, resümiert Ulrich Kuklinski, der Sprecher des Ortsverbandes. Barbara Wagner, Kandidatin für das Bürgermeisteramt, ergänzt: „Für uns hat der Vorschlag eine soziale Unwucht.“ Nach Einschätzung der Linken gibt es wahrscheinlich nicht sehr viele Händler in Wesel, die auf 5 Prozent ihrer Einnahmen problemlos verzichten können. Die Gewinnmargen dürften vor allem nur im Bereich der hochpreisigen Waren dafür groß genug sein. Das schränkt die Auswahl der teilnehmenden Geschäfte und damit der mit den Gutscheinen zu erwerbenden Waren stark ein. Auf der anderen Seite werden Menschen mit geringem Einkommen kaum in der Lage sein, 150 Euro für einen Gutschein auszugeben, um so in den Genuss der vollen 50 Euro Zuschuss zu kommen. Profitieren würden also eher diejenigen, die diese Unterstützung nicht unbedingt nötig haben. „Für uns ist nicht akzeptabel, dass dafür erhebliche Mittel aus dem Stadtetat eingesetzt werden, wenn die wirklich Bedürftigen dabei voraussichtlich leer ausgehen,“ so Ulrich Kuklinski.

Außerdem bezweifeln die Linken, dass dadurch tatsächlich zusätzlicher Konsum angeregt wird. Es sei eher zu befürchten, dass bei ohnehin geplanten Kaufvorhaben die günstige Gelegenheit genutzt und der von der Stadt subventionierte Rabatt gern mitgenommen wird.

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