Kein Konzept für bezahlbaren Wohnraum in Wesel. DIE LINKE fordert eine klare Strategie

Linksfraktion Wesel

Im Wahlkampf haben verschiedene Parteien die Schaffung bezahlbaren Wohnraums in Wesel gefordert. Jetzt ist die Wahl vorbei und das Thema findet kaum noch Beachtung.

Die Fraktion DIE LINKE. im Rat der Stadt Wesel hatte den Punkt Sozialwohnungen auf die Tagesordnung für die Sitzung des Sozialausschusses setzen lassen. Der Antrag enthielt konkrete Fragen, deren Beantwortung für die Beurteilung der Situation notwendig ist und als Grundlage für die Entwicklung geeigneter Maßnahmen dient. Leider konnte der Fachbereich Wohnen der Weseler Stadtverwaltungen die meisten Fragen nicht beantworten, weil ihm dazu nach eigener Aussage keine Daten vorliegen.

Zu einer Fragestellung gab es allerdings genaue Zahlen und die sind umso erschreckender.

 

„In den Jahren 2020 bis 2023 fallen insgesamt 116 Wohnungen aus der Sozialbindung. Das bedeutet, dass über 100 Berechtigte und ihre Familien sich ihre Wohnungen bald vielleicht nicht mehr leisten können. Für sie muss rechtzeitig Ersatz geschaffen werden. Außerdem ist zu erwarten, dass die Zahl der Berechtigten – auch aufgrund von Corona – in Zukunft steigen wird.“, so die Fraktionsvorsitzende Barbara Wagner.

DIE LINKE. geht auch davon aus, dass schon jetzt das Wohnungsamt nicht allen Berechtigten eine angemessene Sozialwohnung anbieten kann.

„Umso dringender muss jetzt gehandelt werden! Es müssen dem Fachbereich Wohnen im Haushalt zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit zunächst eine verlässliche Datenbasis ermittelt werden kann über Anzahl, Größe und Lage der vorhandenen Sozialwohnungen im Stadtgebiet. Gleichzeitig müssen Konzepte her, wie die Neuschaffung von Sozialwohnungen angekurbelt werden kann. Hier bieten sich Gespräche mit möglichen Investoren und dem Bauverein an. Auch Wohnungsbaugenossenschaften, die in anderen Städten in letzter Zeit wieder an Bedeutung gewonnen haben, könnten zur Lösung des Problems beitragen.“, so Wagner weiter. „Bauvorhaben haben einen gewissen Vorlauf, beim Bau von Sozialwohnungen ist der wegen der Förderproblematik noch deutlich länger.“ Und 2023 ist nicht mehr weit entfernt!