CDU in der Krise – Wer trägt hier die Verantwortung

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Die Impfaktion war die einzige Strategie, die ein schnelles Zurück zur neuen Normalität versprochen hat. So zumindest haben es Bundes- und Landesregierung der Bevölkerung über Wochen suggeriert. Im Ergebnis des verpatzen Impfstarts ist die Stimmung in der Gesellschaft auffallend gereizt. Im Kreis Wesel trägt der neue Landrat hieran eine Mitschuld.

„Das es zu Fehlern bei der Impfstoffbeschaffung gekommen ist, ist verzeihlich. Wie sich die hauptberuflichen CDU-Politiker*innen auf allen Ebenen hierfür aus der Verantwortung ziehen, ist es ganz und gar nicht“, stellt der Vorsitzende der Linksfraktion im Kreistag Wesel, Sascha H. Wagner fest und führt aus: „Die vermeintlich einzige Krisen-Kompetenz der CDU lässt sich dieser Tage allzu offensichtlich darin ausmachen, wie Zuständigkeiten verweigert und politische Verantwortung vergesellschaftet wird. Hier wird Politikverdrossenheit zugunsten der Aufrechterhaltung einer Fassade der Unfehlbarkeit in Kauf genommen!“

Für Wagner steht der Kreis Weseler Landrat Brohl seinen Parteifreund*innen in nichts nach: „Kritik am Impfmanagement des Kreises wird auf die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) geschoben, die KVNO schiebt sie wahlweise zum Kreis oder zum Land, das Land zeigt mit zwei Fingern auf beide zurück. Mal davon abgesehen davon, dass der Kreisverwaltungschef selbstverständlich eine Mitverantwortung an der Planung trägt, hätte er auch jetzt noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Für die Anreise zum Impfzentrum wird an ehrenamtlichen Lösungen festgehalten, während spezialisierte Krankentransportdienste gänzlich außen vorgelassen werden. Zur Unterstützung bei Rückfragen zur Terminbuchung stehen nach wie vor keine Ansprechpersonen zur Verfügung. Anstatt hier anzupacken, schließt er sich lieber öffentlichkeitswirksam der Forderung seines Heinsberger Amts- und Parteikollegen nach einer Schulöffnung ab dem 14. Februar an, während sich aggressive Virusmutationen ausbreiten und laut neuster Studie 42,6 Prozent ehemals infizierter Kinder an Langzeitfolgen von Covid-19 leiden. Hauptsache, wir müssen am Ende nicht auch im Kreis Wesel hören, dass wir doch alle im gleichen Boot sitzen und die Situation zusammen unterschätzt haben.“