Die Linke fordert den Kreis Wesel auf, den Resolutionsbeschluss des Hünxer Gemeinderats vom 10.12.2024 umzusetzen, in welchem einstimmig die Errichtung von mindestens einem weiteren Frauenhaus gefordert wurde.

Ferner wurde eine signifikante Erhöhung der finanziellen Mittel für die Präventionsarbeit der Frauenberatungsstelle im Kreis Wesel angemahnt, um sie in die Lage zu versetzen, ihrer wichtigen Arbeit nachhaltig nachzukommen.

Mit ihrer konkreten Forderung nach der Umsetzung der Resolution nimmt Die Linke Bezug auf die aktuelle Studie des Landeskriminalamtes (LKA) NRW vom 15. August 2025. Nach dieser wurden in Nordrhein-Westfalen in den Jahren 2014 bis 2023 235 Frauen aufgrund ihres Geschlechtes (Femizid) getötet. 287 Frauen haben einen Femizid überlebt.

Die Studie basiert auf einer Sonderauswertung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für die betreffenden Jahre, die den Bedarf an Schutzeinrichtungen eindringlich verdeutlicht.

In besagtem Resolutionsbeschluss hatte der Gemeinderat in Hünxe gefordert, dass die Istanbul-Konvention umgesetzt wird und somit 79 Frauenhausplätze geschaffen werden. Geschehen ist dazu bis heute nichts.

„Wir sehen, dass die Haushaltslage jeder Kommune sich dem Limit zuneigt, jedoch sollte nicht am notwendigen Schutz von Frauen gespart werden.“, so Laetitia Knüfer, Die LinkeDirektkandidatin für den Kreistag. „Das Land NRW und der Bund müssen sich verpflichten, die entsprechenden Zahlungsmittel bereitzustellen, damit entsprechende Frauenhausplätze kostenlos zur Verfügung gestellt werden.“

Derzeit sind nur wenige, einzelfallabhängige Frauenhausplätze in der Umgebung frei. Das trägt nicht ausreichend zum Schutz vor Gewalt bei. So besteht die Gefahr, dass Frauen und Mädchen der gewalttätigen Situation ausgeliefert bleiben, in der sie sich befinden.

„Es ist allgemein bekannt, dass Frauen immer wieder Gewalttaten in- und außerhalb von Partnerschaften ausgesetzt sind. Statistisch erlebt alle drei Minuten eine Frau oder ein Mädchen in Deutschland häusliche Gewalt. Dieser Umstand darf weder verharmlost noch vernachlässigt werden. Auch im Kreis Wesel besteht dringender Handlungsbedarf, sowohl für zusätzliche  Frauenhausplätze als auch für eine Verstärkung der Präventionsarbeit.“, so
Knüfer abschließend.