Was wollen die Eltern?

NRZ

DIE LINKE. Rheinberg/Alpen

Was wollen eigentlich die Eltern, wenn es um die Zukunft ihrer Kinder geht? In Köln, sagt Michael von Parzotka, seien kürzlich die Eltern von Drittklässlern befragt worden, welche Schulform sie für ihr Kind wählen würden. Auf Platz eins, so der Ratsherr der Linken im Schulausschuss, sei das Gymnasium gelandet, auf dem letzten Platz, mit gerade mal einem Prozent, die Hauptschule. Eine solche Befragung, so von Parzotka, würde er sich auch einmal in Rheinberg wünschen. Damit nicht über die eigenen Einschätzungen, sondern über die Meinung und Wünsche der Eltern geredet werde.

Für eine vielfältige Bildungslandschaft

Anlass für die Diskussion im Schulausschuss: die Entwicklung der Schülerzahlen. Die ist in Rheinberg von 4123 im Schuljahr 2005/2006 auf 3411 in diesem Schuljahr zurückgegangen. Und besonders dramatisch ist vor diesem Hintergrund die Entwicklung er Hauptschule. 2005/2006 gab es noch 575 Hauptschüler in Rheinberg und in Borth, heute gibt es – an einem Standort und bei nur einer Hauptschule – noch 297. Zahlen, die für sich sprechen würden, sagt von Parzotka. Sagt auch Michael Kuklinski (SPD). Die Hauptschule sei bei Eltern einfach nicht mehr in, „diesen Fakten müssen wir uns stellen". Gerade angesichts der Tatsache, dass Eltern eine Menge Anstrengungen unternehmen würden, ihre Kinder an den Gesamtschulen in der Umgebung anzumelden. Es würden gar Rheinberger Schüler bis nach Wesel zur Gesamtschule am Lauerhaas fahren.

Natürlich sei es prima, wenn die Schule im Dorf bliebe, sagt Dietmar Heyde (Grüne). Aber angesichts der sinkenden Schülerzahlen sei das auf Dauer schwierig. Die Diskussion müsse sich darum drehen, wie für Rheinberg eine vielfältige Bildungslandschaft erhalten werden könne. Einfach abwarten reiche nicht, ist die Meinung von Klaus Bechstein (SPD). Zurzeit laufe die Hauptschule mit einer Sondergenehmigung, von Jahr zu Jahr gebe es eine neue Zitterpartie, ob die Anmeldezahlen ausreichend seien oder nicht. Trete Letzteres ein, „dann ist es zu spät".

CDU und FDP konnten der Argumentation nicht folgen. Es werde viel zu viel über Schulen geredet, aber nicht mit den Schulen, so Wolfgang Fillers (CDU). „Wir sollen die Schullandschaft in Ruhe arbeiten lassen."