Jährlich grüßt das Murmeltier – Gesundheitsamt stellt Kontaktnachverfolgung ein

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Einen Monat früher als im vergangenen Jahr stellt das Kreisgesundheitsamt die telefonische Kontaktnachverfolgung corona-infizierter Personen ein. Entgegen der Darstellung des Landrats können nach Ansicht der Linksfraktion im Kreistag Wesel nicht die steigenden Fallzahlen für die Maßnahme verantwortlich gemacht werden.

Für den Fraktionsvorsitzenden der LINKEN, Sascha H. Wagner greift dieses Argument nach 20 Monaten in der Pandemie schlichtweg zu kurz: „Wenn der Landrat im Herbst 2021 vor dem Hintergrund der Impfkampagnen-Entwicklung die Aufgabe kommunaler Pandemieverantwortung erneut mit steigenden Fallzahlen begründet, wird er seiner Aufgabe als Krisenmanager nicht gerecht.

Das der öffentliche Gesundheitssektor aufgrund von Personalkosteneinsparungen nur bedingt abwehrbereit ist, haben mittlerweile alle verstanden. Dass das Gesundheitsamt den Dienst erneut quittieren muss, ist Ausdruck politischer Lernunfähigkeit im Kreishaus.

Bereits im vergangenen Jahr hatte unsere Fraktion darauf hingewiesen, dass selbst wenn alle Bürger:innen einen Internetzugang haben, es naiv wäre davon auszugehen, dass sie mit der korrekten Bearbeitung des Onlineformulars in ausschließlich deutscher Sprache selbstständig zurechtkommen. Für telefonische Hilfestellungen bei entsprechenden Fällen müssen Mitarbeiter:innen des Kreises auch weiterhin erreichbar sein. Entsprechende Rahmenbedingungen für die Umstellung der Kontaktnachverfolgung lässt der Landrat jedoch wieder vermissen. Am Erfolg oder Misserfolg wird er sich auch an dieser Stelle messen lassen müssen.“