Wieder ein Armutszeugnis für den Kreis Wesel – Alters-Hartz-IV birgt gesellschaftliche Polarisierung!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu in Armut lebenden Rentner*innen veröffentlicht. Demnach hat die Zahl der Alters-Hartz-IV-Bezieher*innen im Kreis Wesel innerhalb von 10 Jahren um 39 % zugenommen. Das sind 5.956 Rentner*innen, die sich keinen wohlverdienten Ruhestand in Würde erlauben können.

Zusätzlich steigt die Zahl der älteren Menschen parallel zu der Zahl der armen Rentner*innen stetig an. Bis zum Jahr 2040 wird der Anteil der über 65-Jährigen im Kreisgebiet bei 65,35 %  liegen. Im landesweiten Vergleich bedeutet dies den Platz 50, von insgesamt 53 Kreisen und kreisfreien Städten. In einer von der Linksfraktion durchgeführten Bürgerbefragung gaben 92,05 %  der 446 Teilnehmer*innen im Kreis Wesel an, sich teilweise bis voll und ganz davor zu fürchten, dass es Anschluss an ihr Berufsleben immer schwieriger wird,  ein würdevolles Leben zu führen.

Der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Kreistag Wesel, Sascha H. Wagner erklärt hierzu: „Die gesammelten Zahlen spiegeln das Potential gesellschaftlicher Polarisierung im Kreisgebiet und zeigen, wie wichtig ein bundesweit höherer Mindestlohn ist. Eine weitere längst überfällige Maßnahme auf kommunaler Ebene ist die Erstellung eines langfristig konzipierten und kontinuierlich zu aktualisierenden kommunalen Altenhilfeplanes unter Einbeziehung möglichst vieler älterer Menschen. Mit diesem Plan sollen unter Berücksichtigung der sich abzeichnenden demografischen und sozialen Entwicklungen im Kreis, die Inhalte und Richtlinien für die kommunale Seniorenpolitik erarbeitet werden. Mittels dieser Maßnahme könnte der  gesellschaftlichen Ausgliederung der Senior*innen entgegengewirkt und die Sicherung der Altenpflege in kommunaler Verantwortung umgesetzt und bewerkstellig werden.“