Wickrather Feld – Im Umweltschutz zwei Schritte rückwärts!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Wagten SPD und Bündnis 90/Die Grünen noch einen zaghaften Schritt nach vorn, so gehen CDU und FDP in Sachen Umweltschutz zwei kräftig ausladende Schritte zurück. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen stellt mit der geplanten Änderung des Landesentwicklungsplanes (LEP) der Kieswirtschaft praktisch einen Blankoscheck zur weiteren Zerstörung der Kulturlandschaft Niederrhein aus. Die Kieswirtschaft wird ermutigt, Flächen zu beanspruchen, die im alten LEP nicht als Abgrabungsflächen ausgewiesen sind, die sie aber in Zukunft ausbeuten möchte – so das „Wickrather Feld“ bei Kamp-Lintfort.

 

Die Befürchtungen von Umweltschützern, dass am Niederrhein mit dem geplanten LEP „Wild-West-Zustände“ eintreten, sind durchaus berechtigt; denn wie ist die Aussage des Geschäftsführers des Baustoffverbandes Vero, Raimo Benger: „Wir brauchen Rohstoffe – und am Niederrein gibt es nun mal die stärksten Vorkommen“, anders zu deuten.

DIE LINKE im Kreis Wesel unterstützt die Forderungen der niederrheinischen Bürgerinitiative Eden gegen Kiesabbau und der Interessengemeinschaft Dachsbruch; denn:

• Die Kiesabgrabungen in der heutigen Form führen zu einer irreversiblen Zerstörung der Kulturlandschaft Niederrhein.
• Für den kurzsichtigen Profit der Kieswirtschaft werden wertvolle Ackerflächen vernichtet.
• Vieles deutet darauf hin, dass die Fließrichtung des Grundwassers entscheidend verändert und das Abfließen des Hochwassers infolge Starkregens stark behindert wird.
• Kies ist ein endlicher Rohstoff. Seine scheinbar ungehinderte Verfügbarkeit verhindert die Entwicklung von Alternativen, weil die meist weniger profitabel zur Verfügung stehen als aus Abgrabungen
• Die Kieswirtschaft betrachtet den Kies als Gratisgabe der Natur, doch das ist falsch. Damit sie das spürt, muss der Kies einen Preis haben, den sie zu entrichten hat, der Kies-Euro wäre ein Anfang - ist aber zu niedrig.

Damit der Kiesabbau in Gebieten außerhalb dieser Flächen ausgeschlossen wird, haben wir uns im Kreistag für die Ausweisung von Vorranggebieten ausgesprochen.

DIE LINKE. im Kreistag Wesel fordert ein Moratorium im Kiesabbau. Es dürfen keine weiteren Flächen abgegraben werden, bevor nicht alle offen Fragen hinsichtlich des Grundwassers geklärt sind. Weiterhin darf Kies künftig nur in solchen Gebieten abgebaut werden, die im Einklang mit der Entwicklung der Kulturlandschaft Niederrhein und der Wasserversorgung stehen. „Der Kiesabbau muss den Menschen am Niederrhein dienen und nicht den kurzfristigen Profitinteressen der Kieswirtschaft“, so Roman Reisch, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Wesel.