Paritätischer Armutsbericht: Kreis Wesel liegt bei Hartz IV im fünften Jahr über dem Bundesdurchschnitt

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Der heute vom Paritätischen Wohlfahrtsverband vorgelegte bundesweite Armutsbericht zeigt auch für den Kreis Wesel eine Verfestigung von Armutsstrukturen auf, meint die Kreistags-LINKE.

„Viele Jahre lag der Kreis Wesel bei den Zahlen der Hartz-IV-Bezieher*innen unter den bundesweiten Durchschnittswerten, seit fünf Jahren liegt er darüber“, erläutert LINKEN-Fraktionsvorsitzender Sascha H. Wagner die Zahlen. „Hier verfestigt sich Armut, es gibt keinen größeren Rückgang“, so Wagner.

 

Armut, so heißt es im Bericht des Paritätischen, verschwinde nicht einfach bei guter oder sogar sehr guter wirtschaftlicher Entwicklung. Wirtschafts- und Armutsentwicklung hätten sich vielmehr voneinander abgekoppelt: Über einen längeren Zeitraum habe der Reichtum zugenommen und die Zahl der Armen sei immer größer geworden.

Daher seien auch die konkreten Forderungen des Paritätischen wichtig, so DIE LINKE. Ein armutsfester Mindestlohn von 12,63 Euro sei ebenso notwendig wie eine sofortige Erhöhung des Hartz-IV-Regelsatzes von derzeit 424 auf 582 Euro.

„Der Kreistag muss Druck auf die Bundesregierung ausüben, damit es endlich zu einer sozialen Politik kommt. Dass die Armut nicht durch kommunale Maßnahmen grundlegend abgeschafft kann, darf nicht dazu führen, bei diesem Thema einfach die Hände in den Schoß zu legen“, so Wagner. Man dürfe der Bundesregierung nicht durchgehen lassen, „dass sie sich ständig mit sich selbst, aber kaum mit sozialen Fragen“ beschäftige.

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Den Armutsbericht 2019 des Paritätischen finden Sie unter
http://www.der-paritaetische.de/schwerpunkt/armutsbericht/