Neukonzeption trägerunabhängige Pflegeberatung

Linksfraktion Kamp-Lintfort

Die trägerunabhängige Pflegeberatung ist derzeit bei den Städten und Gemeinden im Kreis Wesel angesiedelt. So kann auch in der Stadt oder in der Gemeinde ein Beratungsangebot garantiert werden, das sich an den Bedürfnissen der Anspruchsnehmer*innen orientiert. Obwohl der Bedarf älterer Menschen, pflegedürftiger Menschen und deren Angehörigen im Mittelpunkt der Beratung stehen, wurde die Kreisverwaltung Wesel auf Antrag der CDU im Kreistag nun damit beauftragt, die Pflegeberatung zukünftig beim Kreis in Wesel anzusiedeln.

„Die Zentralisierung der Beratungsstellen von Kamp-Lintfort nach Wesel zugunsten einer Personalkosteneinsparung für den Kreis steht im genauen Gegensatz zu dem Bedarf der Anspruchsnehmer*innen, wie Wohnortnähe, Niederschwelligkeit der Angebote und ausreichend fachlich qualifizierten Berater*innen. Das ist inakzeptabel!“, kommentiert Sidney Lewandowski, Fraktionsvorsitzender der Linksfraktion Kamp-Lintfort, die aktuelle Debatte und führt aus: 

„Die Tatsache, dass die CDU-Fraktion im Kreistag keinerlei Rücksprache mit der Beratungsstelle hier in Kamp-Lintfort gehalten hat, wird sehr deutlich, wenn man sich die nebulöse Antragsbegründung anschaut. Die CDU hat nicht ein stichhaltiges Argument dafür, dass es für die Betroffenen in Kamp-Lintfort ein Gewinn wäre, zukünftig den Weg nach Wesel auf sich nehmen zu müssen.

Darüber hinaus heißt es in der Antragsbegründung, dass eine Einflussnahme auf Beratungsinhalte und Beratungsqualität derzeit nur geringfügig möglich sei. Die CDU im Kreistag kann ja mal erklären, warum sie der Beratungsstelle in Kamp-Lintfort das Vertrauen abspricht.“ 

Gegen einen Antrag der Linksfraktion im Kreistag Wesel auf Sicherstellung einer bedarfsorientieren trägerunabhängigen Pflegeberatung im Kreis Wesel haben CDU, FDP, FWG, AfD, Landrat Ingo Brohl (CDU) und die Grünen gestimmt. Die LINKE im Stadtrat hat nun bei der Stadtverwaltung Kamp-Lintfort u. a. nachgefragt, worin ihrer Einschätzung nach die Vorteile einer Zentralisierung der Beratungsstellen nach Wesel liegen.