Mitfahrer-Bänke sind kein ÖPNV-Ersatz!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Heute wird im Verkehrsausschuss des Kreises über den Nahverkehrsplan beraten. DIE LINKE macht sich dabei für einen Ausbau des ordentlichen Nahverkehrs stark. Dieser sei besonders in den kleineren Orten im Kreis viel zu schlecht ausgebaut. Die Vertreterin der Linken, Karin Pohl, warnt davor, sich mit Behelfslösungen abspeisen zu lassen:

„Mancherorts werden bedenkliche Modelle ausgepackt. Mitfahrer-Bänke zum Beispiel. Die schöne Idee des gegenseitigen Helfens ist an dieser Stelle nicht zu Ende gedacht. Wer so unterwegs ist, kann keine Termine einhalten und weiß auch nicht, wie er am Ende wieder nach Hause kommt. Auch ist die Frage, wie die Beteiligten geschützt werden können. Am Ende ist das doch nur für eine sehr kleine Gruppe von rüstigen Rentnern interessant, die viel Zeit haben und fit genug sind, notfalls auch anders ans Ziel zu kommen.“

DIE LINKE setzt dagegen auf einen Ausbau von Bussen, Bahnen und Fahrradwegen, sowie unterstützender Infrastruktur wie Fahrradstationen und Park & Ride Parkplätzen. Das Argument fehlender Auslastung lässt Pohl nicht gelten:

„Wer im Moment im Kreis Wesel mit dem öffentlichen Nahverkehr unterwegs sein möchte, muss sich manchmal auf eine echte Abenteuerreise einstellen. Das wollen wir ändern. Und dann werden auch die Nutzerzahlen steigen.“

Auch höhere Kosten will DIE LINKE dafür gerne in Kauf nehmen. Schließlich sei der Nahverkehr Teil der grundlegenden Daseinsvorsorge. Der müsse uns schon etwas wert sein:

„Es gibt ein Recht auf Mobilität. Und wenn am Ende jeder problemlos und ohne Stau und Umweltbelastung hinkommen kann wo er möchte, dass wird jeder Zustimmen, dass das Geld gut investiert ist,“ sagt Pohl.