LINKE LISTE: Schulstandort Filder Benden erhalten

Fraktion DIE LINKE. LISTE

DIE LINKE.LISTE spricht sich klar gegen eine Verlagerung des Gymnasiums Filder Benden in den Moerser Osten aus. Wir wollen die erfolgreichen und spezifischen Profile sowohl des Gymnasiums Filder Benden als auch das der Geschwister-Scholl-Gesamtschule weiter fördern.

Problematische Entwicklungsperspektiven bei einer Standortverlagerung wurden sowohl von beiden Schulleitungen als auch vom Gesamtschul-Dezernat der Bezirksregierung Düsseldorf aufgezeigt. Das Profil des Gymnasiums Filder Benden ist gekennzeichnet durch eine positive Identifikation, ein in 50 Jahren gewachsenes kooperatives Miteinander von Eltern, Schüler:innen und Lehrenden. Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit anliegenden Vereinen, Unternehmen und kulturellen Institutionen wie Sportvereinen, der Musikschule, dem Moersfestival etc. erwähnenswert ist auch die Nachbarschaft zur Großsportanlage an der Filder Straße. Bei einer Verlegung des Gymnasiums würden die Synergieeffekte dieser in Jahrzehnten gewachsenen engen Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern wegfallen und müssten am neuen Ort erst mühsam wieder aufgebaut werden.

Für die Schüler:innen ist durch die zentrale Lage und die Nähe zum Park eine relativ sichere und umweltfreundliche Fahrt mit dem Fahrrad möglich. Mit dem Wegfall des Gymnasiums Filder Benden am jetzigen Standortwürde die einzige weiterführende Schule für den Moerser Süden und Westen wegfallen. Daraus würden wesentlich weitere und teils auch gefährlichere Schulwege resultieren.

Weitaus verheerender wären die Folgen einer Standortverlagerung aber für die Geschwister-Scholl-Gesamtschule. Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule schreibt seit über 3 Jahrzehnten eine erfolgreiche Schulgeschichte. Sie integriert u.a. Gruppen von Schülerinnen und Schülern in besonderen Problemlagen, z.B. vom Bildungswesen nicht erreichten Personen und ohne ausreichende Sprachkenntnisse oder mit erhöhtem Förderbedarf.

Durch eine mögliche Nachbarschaft zu einem Gymnasium wäre das Konzept einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe gefährdet. Schüler:innen mit Gymnasialempfehlung würden eher am Gymnasium angemeldet werden. Die gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule würde massiv ausgedünnt und die Schule damit mittelfristig zu einer reinen Sekundarschule werden.
Eine Verlagerung des Gymnasiums Filder Benden in den Moerser Osten bringt für beide Schulen gravierende Nachteile. Sie stellt das Gegenteil von „Bildung für alle“ da, weil ausgerechnet Schüler:innengruppen, die besondere Unterstützung benötigen, durch eine Problemballung noch einmal zusätzlich belastet würden. An einem „Schulzentrum Ost“ würde die gesellschaftliche Spaltung verschärft. Ein mögliches Schulzentrum Ost mit 2000 oder mehr Schüler:innen bedeutet mehr Anonymität und mehr soziale Konflikte. Dies widerspricht gegenwärtigen bildungspolitischen, sozialpsychologischen, soziologischen und städtebaulichen Erkenntnissen.

Der schulpolitische Sprecher Holger Waschkowitz zieht folgendes Fazit: „DIE LINKE.LISTE spricht sich für eine Standortsicherung des Gymnasiums Filder Benden an der Zahnstraße und gegen eine Verlegung in den Moerser Osten aus. Eine komplette Sanierung der PCB-belasteten Gebäude halten wir für unmöglich, da eine zukünftig wahrscheinlich weitere Reduzierung der PCB-Grenzwerte als Resultat langfristiger Forschungsergebnisse und entsprechende Gesetzesänderungen zu erwarten sind“.

Die Gesundheit der Schüler:innen und Lehrer:innen sollte hier bei allen Erwägungen an erster Stelle stehen. Wir unterstützen daher einen Neubau des Hauptgebäudes, eine Sanierung der PCB-freien Nebengebäude sowie den Neubau einer Dreifach-Turnhalle auf dem Gelände der Sportanlage am Solimare. Beim Neubau des Hauptgebäudes ist möglichst eine Modulbauweise zu bevorzugen, da diese die Bauzeit erheblich verkürzen und damit die Belastung durch die Baumaßnahmen nicht nur für die Schüler:innen und Lehrer:innen, sondern auch für die Anwohner:innen reduzieren würde.

Keinesfalls dürfen die möglichen Optionen nur unterfinanziellen Gesichtspunkten betrachtet werden. Bildung für alle muss – unabhängig von sozialer Herkunft oder der Wohnlage-das Ziel sein. Die bunte Vielfalt von Bildungseinrichtungen in Moers muss erhalten werden. Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft.