Kritische Infrastruktur erhalten, Kiesabbau beenden!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Der industrielle Abbau von Kies sorgt immer wieder für emotionale Debatten am Niederrhein. Allen Widerständen zum Trotz, plant das Kiesunternehmen Holemans GmbH auf einer landwirtschaftlichen Fläche von 20 Hektar, weitere Abgrabungen in bis zu 13 Meter Tiefe. Der Startschuss für den fortgeführten Kiesabbau soll 2022 sein. Der Vorsitzende der Linksfraktion im Kreistag Wesel, Sascha H. Wagner hofft, dass die verantwortliche Politik dem Ganzen bis dahin einen Riegel vorschieben wird:

„Es ist doch unstrittig, dass der Erhalt von landwirtschaftlicher Fläche als kritische Infrastruktur eine der wichtigsten Aufgaben für die Politik sein muss. Wenn privatwirtschaftliche Einzelinteressen der Sicherstellung der Lebensmittelproduktion entgegenstehen, müssen hierfür triftige Argumente geliefert werden. Mit ihren Evergreens über die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Deckung der Kiesnachfrage für den heimischen Bedarf, hat die Kieslobby bisher jedoch keine Argumente für die Vernichtung von Natur, Umwelt und kritischer Infrastruktur liefern können.“

„Fakt ist, dass die niederrheinischen Kiesunternehmen 9,6 Millionen Tonnen Kies in den vergangenen fünf Jahren in die Niederlande verkauft haben. Gleichzeitig erhält das auf den Export ausgerichtete Geschäftsmodell lediglich in der Rohstoffgewinnung heimische Arbeitsplätze. Gerade in der Relation zur Vernichtung von landwirtschaftlichen Arbeitsplätzen, kann Holemans an dieser Stelle auch nicht überzeugen“, so Wagner weiter.

„In den letzten 45 Jahren hat der Kiesraubbau dem Kreis Wesel rund 27.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche gekostet. Die Zerstörung der niederrheinischen Lebenswelten und Versorgungsstrukturen darf nicht wegen privatwirtschaftlicher Einzelinteressen voranschreiten, wenn hieraus keinerlei Vorteile für Mensch und Natur entstehen. Die neuen Pläne der Holemans GmbH dürfen vom Kreis Wesel nicht genehmigt werden!“, fordert Wagner abschließend.