Kreis Wesel immer älter und Ältere immer ärmer

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Der Anteil der im Kreis Wesel auf Grundsicherung angewiesenen Rentner*innen ist in 2018 gegenüber dem Vorjahr um ganze 4,9% angestiegen. Für NRW liegt dieser Wert bei gerade einmal +2,8%. In der vom Statistischen Landesamt IT.NRW veröffentlichten Studie wird darauf hingewiesen, dass die Zahl der älteren Menschen parallel zur Zahl der armen Rentner steigt.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat dem Kreis Wesel ein im bundesdeutschen Vergleich überdurchschnittlich hohes Alter von 45,7 Jahren attestiert. Zusätzlich wird laut dem Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG.NRW) der Anteil der über 65-Jährigen im Kreis Wesel bis zum Jahr 2040, bei satten 65,35%  liegen. Im landesweiten Vergleich bedeutet dies Platz 50, von insgesamt 53 Kreisen und kreisfreien Städten.

Strukturschwache Regionen leiden unter einer zunehmenden Veralterung, in Folge der Abwanderung von jungen und mobilen Menschen. Dies kann unmittelbar auf die von jungen Leuten wahrgenommene mindere Lebensqualität gegenüber den Großstädten zurückgeführt werden. Der Kreis Wesel konnte gegenüber den Großstädten lange Zeit mit einer unberührten Natur punkten. Doch mit Hinblick auf vergangene Giftmüllskandale, die anhaltende Auskiesung oder die voranschreitende Flächenversiegelung, kann hierdrauf nicht länger vertraut werden.

Weitere Gründe für die Abwanderung junger Menschen stellen oftmals ein unzureichendes Kulturangebot, ein mangelhafter ÖPNV oder eine schlechte Gesundheitsversorgung in der Fläche dar. Ein aktuelles Beispiel hierfür, liefert die stetig sinkende Anzahl von wohnortnahen Apotheken im Kreisgebiet. Diesbezüglich hat DIE LINKE. im Kreistag Wesel bereits eine Anfrage zum nächsten Sozialausschuss mit entsprechendem Tagesordnungspunkt beantragt.

DIE LINKE. im Kreistag Wesel fordert angesichts der veröffentlichten Zahlen, dass nicht nur der Bund sondern insbesondere auch die Kommunen und der Kreis fallbezogene Lösungen, insbesondere auf kultur-, gesundheits-, sozial- und wirtschaftspolitische Herausforderungen liefern müssen. Nur so kann der zunehmenden Veralterung und der damit einhergehenden Altersarmut entgegengetreten werden.