Erfassung von Infektionshäufungen kein Hexenwerk – Landrat Brohl muss jetzt handeln!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Auf den vorerst letzten Metern der Pandemie nimmt die Debatte über hohe Inzidenzen in sozial benachteiligten Bezirken auch im Kreis Wesel zunehmend an Fahrt auf. Die Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der Linksfraktion zeigt, dass die Erfassung von entsprechenden Bezirken keine Unmöglichkeit ist.

„Das Privatleben der Menschen ist auf null reguliert. Gleichzeitig ist niemand dafür verantwortlich, wenn Arbeitnehmer*innen ungetestet und maskenlos Profite erwirtschaften, bevor sie in überfüllten Bussen in ihre Apartments im beengten Wohnblock heimkehren. Hohe Inzidenzen in sozioökonomisch benachteiligten Bezirken sind nicht vom Himmel gefallen. Das haben mittlerweile auch die CDU-Parteifreunde von Landrat Brohl in der Landesregierung erkannt“, so der Vorsitzende der Kreistagslinken, Sascha H. Wagner.

In ihrer Antwort an die Linksfraktion lässt die Kreisverwaltung wissen, dass die Gesundheits- und Ordnungsbehörden im Falle der Häufung von Infektionsfällen in Teilräumen mit einer Intensivierung der Kontaktnachverfolgung, Reihenuntersuchungen und Beratungsangeboten, aber auch mit verschärften Kontrollen der Einhaltung von Regelungen reagieren.

„Für schärfere Kontrollen können die Behörden also gehäufte Infektionsfälle in Teilräumen feststellen. Ich frage mich, warum auf die vorliegenden Informationen nicht mit der Aussendung von mobilen Impfteams und umfassender, passgerechter und zielgenauer Aufklärung über die Vorteile einer Impfung reagiert wird? Diejenigen, die mitunter am meisten unter den krisenpolitischen Prioritäten leiden, dürfen am Ende der aktuellen Entwicklungen nicht mit für sie fortlaufenden Maßnahmen bestraft werden, während alle anderen ihre freigeimpften Grundrechte genießen. Landrat Brohl sollte die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen und Drähte nach Düsseldorf endlich nutzen, damit eine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Kreis verhindert wird. Diese Pandemie erfordert Solidarität!“, so Wagner abschließend.