Die VRR-Preispolitik ist unsozial

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

DIE LINKE im Kreis Wesel kritisiert die erneute Erhöhung der Fahrpreise im VRR. Insbesondere der Preisanstieg beim Sozialticket um 6,3Prozent sei nicht zu rechtfertigen. Die verkehrspolitische Sprecherin Karin Pohl erinnert daran, dass der neue Preis deutlich über dem bei Hartz IV vorgesehenen Satz liegt und damit für den wichtigsten Nutzerkreis kaum zu bezahlen sei:

„Es kann doch nicht sein, dass sich genau die Menschen, die am meisten auf das Sozialticket angewiesen sind, das Ticket kaum leisten können. Für uns Linke ist Mobilität ein Grundrecht. Jeder muss sich die Fahrt zum Arzt, zum Supermarkt, den Besuch bei Familie und Freunden und dergleichen leisten können.“

Auch die zweitgrößte Preissteigerung von 3,7 Prozent beim Bärenticket betrifft Menschen, die besonders auf Bus und Bahn angewiesen sind:

„Rentnerinnen und Rentner, die nicht mehr gut Fahrrad oder Auto fahren können, und oft jeden Cent umdrehen, müssen jetzt nochmal nachrechnen, ob sie sich ihr Ticket weiter leisten können“, sagt Pohl.

Langfristig tritt DIE LINKE dafür ein, den Nahverkehr komplett fahrscheinfrei für alle zu machen. Die Kostendeckung von 35 bis 45 Prozent durch Fahrscheinverkäufe stehe in keinem Verhältnis zu den Einbußen für Mensch und Umwelt, die durch die Bezahlschranke bei Bus und Bahn entstünden. Ganz zu schweigen von den Aufwendungen für Ticketverkauf, Kontrolle und Strafverfolgung von Schwarzfahrern.