Das muss es wert sein – Walsumbahn nicht aufs Abstellgleis!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Laut neuer Berechnung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) wird die Reaktivierung der Walsumbahn zwischen Ruhrgebiet und Kreis Wesel die bisher veranschlagten Baukosten übersteigen. Je mehr Menschen aus dem Kreis die RB 31 nutzen sollen, desto teurer wird der Ausbau. Laut VRR-Bericht könnte eine Anbindung an den Kreis sogar komplett unwirtschaftlich sein.

Für den Fraktionsvorsitzenden der LINKEN im Kreistag Wesel, Sascha H. Wagner steht fest, „dass wenn von den 280 Tausend PKWs, die derzeit im Kreis Wesel zugelassenen sind, 71 Prozent bis 2030 weniger unterwegs sein sollen, der Anteil des öffentlichen Verkehrs um das Zehn- bis Zwanzigfache gesteigert werden muss.

Ein negativer Kosten-Nutzen-Index darf da nicht das Zünglein an der Waage sein. Bei Betrachtung der heutigen ÖPNV-Nutzung im Kreis bedarf es keiner Studie, um zu wissen, dass sich ein Ausbau der Infrastruktur rein wirtschaftlich zunächst nicht rechnen wird. Wenn der ÖPNV jedoch eine realistische Alternative zum Individualverkehr darstellen soll, müssen wir zu der Einsicht gelangen, dass erst ein taugliches Angebot die Nachfrage bestimmen wird.

Die für die Verkehrswende notwendigen Bausteine mögen sich rein wirtschaftlich erst mal nicht rechnen. Allerdings hat der eingleisige Blick auf unseren Geldbeutel doch erst zur Notwendigkeit einer Verkehrswende geführt. Ein `Weiter so´ darf es da nicht geben!

Insofern ist es ratsam, die kommende VRR-Berechnung, in der die Chancen einer Reaktivierung für die Umwelt, das Klima und die Gesundheit berücksichtigt werden, abzuwarten. Neben den Monat für Monat dramatischeren Zuspitzungen der klimatischen Veränderungen unterstreichen die tagesaktuellen Geschehnisse doch, wie wichtig eine weitestgehende Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist. Die Walsumbahn ist ein wichtiges Projekt für die Bewältigung dieser Herausforderung vor unserer eigenen Haustür. Sie darf nicht aufs Abstellgleis. Das muss es wert sein!“