Bundeswehr am Mercator Berufskolleg: Kein Werben fürs Sterben!

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Am 28.09.2015 präsentiert sich die Bundeswehr auf der 24. Ausbildungsbörse des Mercator Berufskollegs Moers. Dazu hat die Fraktion DIE LINKE. im Kreistag Wesel einen offenen Brief an die Schulleitung geschrieben.


Sehr geehrter Herr Beck,

am 28.09.2015 findet an Ihrer Schule die 24. Ausbildungsbörse zur beruflichen Orientierung für Schüler*innen statt. In diesem Zusammenhang wird neben zahlreichen Arbeitgebern auch erneut die Bundeswehr den Anwesenden „Berufsausbildungs- und Studienmöglichkeiten in nahezu allen Fachrichtungen“ präsentieren, wie auf ihrer Homepage nachzulesen ist.

Die Linksfraktion des Kreistags Wesel kritisiert die Einladung der Bundeswehr zu diesem Anlass scharf!

Seit der Aussetzung des Wehrdienstes intensiviert die Bundeswehr ihre Aktivitäten zur Anwerbung neuer Soldat*innen und schreckt dabei auch nicht davor zurück, Schulhöfe für diese Zwecke zu missbrauchen. Der Grund für diese Entwicklung ist, dass das Kriegshandwerk für die meisten Menschen nicht attraktiv ist und daher massiv beworben werden muss. Niemand opfert schließlich gerne sein Leben oder das von anderen, zum Feind erklärten, Menschen während eines politisch oft umstrittenen Auslandseinsatzes. Die als „Karriereberatung“ euphemisierte Rekrutierung an Schulen und anderswo versucht deshalb die Bundeswehr als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren.

Ihre Schule könnte dieser Offensive an der Heimatfront einen Riegel vorschieben, indem sie der Bundeswehr die Teilnahme an der Ausbildungsbörse verweigert. Wir fordern Sie deshalb eindringlich dazu auf, die Einladung der Bundeswehr zurückzunehmen und klar zu machen, dass Krieg keine berufliche Perspektive für unsere Kinder sein kann. 

Mit freundlichem Gruß
                          

Daniel Schellbach
Schulpolitischer Sprecher

Sascha H. Wagner 
Fraktionsvorsitzender                                                                     


Das Anschreiben als PDF

Link zur Ausbildungsmesse

Viele am Allgemeinwohl interessierte Organisationen kritisieren die Werbung für die Bundeswehr an Schulen scharf. Zum Beispiel hier Terre des Hommes.