Bereitstellung von Fensterlüftungssystemen – Brohl zieht sich wieder aus der Verantwortung

DIE LINKE. Fraktion im Kreistag Wesel

Die Linksfraktion im Kreistag Wesel hat die Bereitstellung von Fensterlüftungssystemen für die kreiseigenen Schulen beantragt. Mit Bezugnahme auf ein Argumentationspapier von Funktionären der Lüftungsindustrie hat sich die Kreisverwaltung gegen die vom Max-Planck-Institut für Chemie (MPIC) entwickelten Anlagen ausgesprochen. Auf eine Anfrage der LINKEN zur ablehnenden Haltung des Kreises reagiert CDU-Landrat Brohl mit dem Argument, dass entsprechende Systeme dazu führen würden, dass weniger gelüftet wird.

„Es muss Schluss sein mit dem Eiertanz! Wenn der Landrat dazu bereit ist, die stille Durchseuchung der Heranwachsenden wegen zu hoher Kosten gegenwehrlos zu akzeptieren, dann soll er dazu auch stehen. Das durch die Bereitstellung von Lüftungssystemen weniger gelüftet wird, ist zynischer Sand in die Augen all jener, die mit Blick auf spätsommerliche Inzidenzen innerhalb der ungeimpften Schülerschaft im dreistelligen Bereich den Gesundheitsschutz nicht der Bundestagswahl geopfert haben. Niemand fordert, dass die Systeme das Lüften ersetzen sollen!“, ärgert sich der Vorsitzende der Kreistagslinken, Sascha H. Wagner über die mangelnde Bereitschaft der Kreisverwaltung aktiv zu werden.

Aus dem Antwortschreiben auf die Anfrage der LINKEN geht hervor, dass für die insgesamt 448 Klassenräume der kreiseigenen Schulen gerade einmal 29 mobile Luftreinigungsgeräte bereitgestellt wurden. Bis zum Mai 2022 sollen maximal 12 weitere Geräte folgen. „Die explosiven Inzidenzen seit dem Ende der Sommerferien zeigen eindeutig, dass die bisherigen Maßnahmen schlichtweg nicht ausreichen. Mit Blick auf die kalte Jahreszeit möchte man nicht vorausahnen, womit wir es noch zu tun bekommen werden. Zum Schutz der Schüler- und Lehrerschaft wäre die Bereitstellung von Fensterlüftungssystemen ein kostengünstiger Kompromiss. Da ist niemanden geholfen, wenn CDU-Mann Brohl ein wissenschaftlich gegenstandsloses Argumentationspapier vorschiebt. Wir hoffen auf die Bereitschaft der anderen Fraktionen, sich der ablehnenden Haltung des Kreises nicht anzuschließen“, so Wagner abschließend.