134 Stolpersteine in Wesel

DIE LINKE. Wesel

Am 14. November hat der Kölner Künstler Gunter Demnig in Wesel zum 10. Mal Stolpersteine verlegt. Mit diesen Steinen wird an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Waren es anfangs nur Menschen jüdischen Glaubens, deren Andenken damit bewahrt werden sollte, werden jetzt auch andere Opfergruppen in den Blick genommen.

In Wesel liegen jetzt 134 Stolpersteine. Im letzten Jahr wurde erstmals ein Stolperstein für ein Euthanasie-Opfer in Wesel verlegt. Der junge Mann, der nach einem Arbeitsunfall geistig behindert war, galt als „unwertes Leben“ und wurde gemeinsam mit anderen Behinderten aus Bedburg-Hau deportiert und in ein Vernichtungslager gebracht.
Der letzte gestern verlegte Stolperstein erinnert an Heinz Bello. Heinz Bello lebte einige Jahre in Wesel, war Medizinstudent in Münster und wurde 1944 im Alter von 23 Jahren wegen Wehrkraftzersetzung in Berlin erschossen. Diesen Stolperstein hat der Ortsverband Hamminkeln/ Wesel der Partei DIE LINKE. gespendet. Auf Antrag der Ratsfrau Barbara Wagner hatten die Mitglieder einstimmig beschlossen, einen Stein zu spenden und damit möglichst an einen politisch verfolgten Menschen zu erinnern.

Gerade in der heutigen Zeit ist die Erinnerungskultur wichtig. Und es ist wichtig an alle zu erinnern, die aus den unterschiedlichsten Gründen im Nationalsozialismus zu Opfern gemacht wurden. Damit nicht wieder geschieht, was Martin Niemöller in seinem Text über die Gemeinschaft beschreibt:

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat. Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“